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Bilder 2009

Zur Idee des Adipositas-Symposiums auf Rügen

Das Interdisziplinäre Adipositas-Symposium auf Rügen (bis 2008 auch RÜGEN-FORUM genannt) ist eine Weiterbildungsveranstaltung für Ärzte und andere Gesundheitsberufe zur Thematik Übergewicht und Adipositas.

Angesichts der weiter steigenden Anzahl von Betroffenen gerade unter den Kindern und Jugendlichen und einer gesellschaftlich sehr kontrovers geführten Debatte um Gründe und Interventionsmöglichkeiten möchte sich dieses Symposium in einer interdisziplinären Besetzung sowohl der Referenten als auch der Teilnehmer diesem Thema widmen. Kritisch wird von den Veranstaltern die Tendenz gesehen, die Debatte in ihrer Komplexität zu reduzieren und sicheres Wissen zu behaupten, wo mehr Fragen auftauchen als schon beantwortet sind. Besonders unter den Ärzten hat sich dieser Umgang mit dem Phänomen nach dem Motto „wir haben alles im Griff“ eingeschlichen. Des Weiteren überwiegen naturwissenschaftliche Sichtweisen auf die Problematik, während andere z.B. sozialwissenschaftliche Expertisen oft zu wenig beachtet werden.

Diesem Trend möchte das jährliche Adipositas-Symposium auf Rügen als interdisziplinär angelegter Weiterbildungsveranstaltung entgegenwirken. Gerade für Ärzte, die in der Praxis tätig sind, soll auf diese Weise ein leichter Zugang zu neueren wissenschaftlichen Ergebnissen und Thesen ermöglicht und gemeinsam diskutiert werden, die in den letzten Jahren beispielsweise von Soziologen, Psychologen, Philosophen und Sportwissenschaftlern zu dieser Thematik erarbeitet wurden. Dabei wird versucht, in der jährlichen Weiterbildungsveranstaltung auf eine ausgewogene Balance zwischen Medizinern und Referenten aus den genannten anderen Wissenschaften zu achten.

Es ist erklärtes Ziel der Veranstalter, verschiedene Wissenschaftsdisziplinen in einem Dialog zusammenzubringen und praktische Handlungsmöglichkeiten für die Patienten und die Ärzte zu erarbeiten, wo sie als sinnvoll und angemessen angesehen werden können. Als Handlungsmöglichkeiten wird über den engeren schulmedizinischen Rahmen von Diagnostik und Therapie hinaus vor allem neues Deutungswissen für die Ärzte verstanden, das in der Sozialanamnese und Genesedeutung der Adipositas fruchtbar gemacht werden kann. Aber auch Analysen der medial und politisch lancierten Diskurse und präsentierten epidemiologischen Daten soll den Blick schärfen. Eine Diskriminierung der adipösen Menschen, wie sie durch gewisse gesellschaftliche Diskurse oder manchmal durch Abwertung des Leidensdruckes der Patienten erfolgt, wird aber strikt abgewiesen.

Alle Ärzte und weiteren Gesundheitsberufe, die sich von dieser Haltung angesprochen fühlen, sind herzlich eingeladen, sich an diesem Symposium zu beteiligen und mit zu diskutieren. Mit der schönen Umgebung der Insel Rügen versuchen wir, eine anspruchsvolle Bildungsveranstaltung in einen schönen und entspannenden Rahmen zu setzen.

Dr.med.V.Haberkorn